Das Modewort „Elektrosmog"
„Elektrosmog" ist ein Schlagwort, welches vom Volksmund und der Presse häufig als Sammelbegriff von allerlei technischen Einflussgrössen auf den Menschen verwendet wird. In Fachkreisen dagegen spricht man von physikalisch genau definierten elektrischen und magnetischen Feldern oder elektromagnetischen Wellen. Diese Präzisierungen sind sehr wichtig, um die Ursachen und Wirkungen von "Elektrosmog" verstehen und beurteilen zu können. Wo keine Differenzierung der einzelnen Felder nötig ist, bezeichnet der Begriff EMF oder elektromagnetische Felder die Gesamtheit der verschiedenen Einflussgrössen.
Früher
Nachfolgend ein Auszug aus der Anleitung zum KOSMOS-LEHRSPIELZEUG RADIOMANN, von Wilhelm Fröhlich, achte Auflage von 1953.
Das kommt sicher nicht alle Tage vor, dass ein Blitz nicht weit von einem Boot entfernt in einen See einschlägt. Der Mann in dem Boot wird wohl nicht übel erschrocken sein.
Durch drei Arten von Wellen hat er von dem Ereignis Kunde erhalten:
- durch die Lichtwellen des Äthers (greller Lichtschein des Blitzes)
- durch Schallwellen der Luft (Donnerschlag)
- durch Wellen des Wassers
Weil der Blitz ein grosser elektrischer Funke ist, ging von ihm eine vierte Wellenart aus, eine elektrische Welle. Diese ist ebenfalls eine Ätherwelle, die sich darum mit der gleichen unfassbaren Geschwindigkeit von 300 Millionen Meter in der Sekunde ausbreitet.
Aber der gute Mann merkte von dieser elektrischen Welle gar nichts, weil er kein Empfangsorgan für elektrische Wellen mit auf die Welt bekommen hat. Als Empfangsorgan für Schallwellen dient uns bekanntlich das Ohr und der Empfangsapparat für Lichtwellen ist unser Auge, das uns täglich die wunderbarsten Genüsse vermittelt.
Kannst du dir vorstellen, wie ein Mensch der Zukunft aussehen würde, wenn die Natur ihm auch ein Organ für elektrische Wellen mitgeben würde? Sind die Fühler der Insekten vielleicht Radio Antennen?
Heute
Im Jahre 1992 entdeckte ein Forscherteam Magnetit Kristalle im menschlichen Gehirn. Diese magnetischen Kristalle funktionieren wie kleine Antennen. Diese „Antennenpartikel“ machen uns empfindlich für elektromagnetische Felder, sowohl für natürlich wie auch künstliche. Deshalb ist der menschliche Körper sehr wohl Empfänger für technisch erzeugte elektromagnetische Signale; auch ohne Fühler.